Der Abriss des Pingusson-Baus ist beschlossene Sache!

Ein Baumonument ersten Ranges fällt der Abrissbirne zum Opfer. Das Saarland leistet sich wieder eine beispiellose Provinzposse. In Berlin werden Milliarden verpulvert: Ein Stadtschloss für 500 Millionen, wofür man dann krampfhaft eine Nutzung suchen musste. Eine Eingangshalle auf der Museumsinsel für 130 Millionen und ganz zu schweigen von einer Steuerverschwendung ungeahnter Dimensionen für einen Flughafen, der heute schon zu klein ist.

Wir im Saarland lassen unsere letzten Industriekulturkathedralen verrotten und planen schamlos den Abriss eines weit über die Grenzen des Saarlandes bekannten Bauwerks. Der Pingusson-Bau war die französische Botschaft im Saarland und steht wie kein weiterer Bau für die besondere saarländische Geschichte im deutsch-französischen Verhältnis. Das ganze Gerede von einer Frankreichstrategie wird doch ad absurdum geführt, wenn diese von Baukultur und Architektur nichts verstehende Ministerialbürokratie tatsächlich die Abrissbirne schwingen lässt.

53 Millionen für Beton, Fassade, Dämmung, Technik einschließlich Lüftung ist nicht nachvollziehbar und gehört in den Bereich der Märchenwelt. Damit soll eine Machbarkeitsstudie vorbereitet werden, um der Öffentlichkeit und der Kulturszene einen Abriss als einzige Alternative erklären zu können.

Wofür muss der Pingusson-Bau mit Millionenaufwand gedämmt werden?

Der Kölner Dom wird auch nicht gedämmt. (noch nicht!)

Der Plan ist, das Gebäude zu beseitigen. Die Neuordnung des Saarländischen Denkmalschutzgesetzes vom 13. 6. 2018 (von der AfD auch „Pingussonbauabrissermächtigungsgesetz“ genannt) gibt der Regierung die Möglichkeit, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude abzureißen. Auch realistische Sanierungskosten will die Regierung nicht investieren. Ein großer Parkplatz für die HWK ist in den Augen des Bauministers sinnvoller als ein Ort der Kultur oder des deutsch-französischen Kulturaustauschs.

Die AfD-Fraktion im saarländischen Landtag widerspricht jeglichen Abrissplänen und fordert die Landesregierung auf, eine kreative und realistische Machbarkeitsstudie zu erstellen. Bis zu einer sinnvollen Sanierung sollte das Gebäude der Kunstszene für Veranstaltungen, Ausstellungen etc. zugänglich gemacht werden.