Zuerst stellt sich folgende Frage: Braucht eine Landeshauptstadt, die zu den verschuldeten in Deutschland gehört ein ligataugliches Stadion? Ich meine ja. Sowohl das Land als auch die Landeshauptstadt müssen trotz verordneter Schuldenbremse in die Zukunft investieren. Ansonsten werden wir von anderen Bundesländern und europäischen Regionen abgehängt. Wenn man sich dann dazu entschließt, ein Großprojekt zu realisieren, muss der Kostenrahmen eingehalten werden. In den vergangenen Jahren müssen die Bürger gehäuft feststellen, dass Großprojekte erheblich teurer werden, sowohl im Bund als auch hier im Saarland. In diesem Zusammenhang sei nur an das Fiasko um den Museumsbau erinnert. Ein Haushaltsnotlageland und auch eine Landeshauptstadt mit Sanierungshaushalt dürfen sich so etwas nicht erlauben. Beim Ludwigsparkstadion wird nunmehr argumentiert, Brandschutz und Sicherheit werden teurer. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Saarbrücker Stadtrat, Peter Bauer, kritisiert die hohen Brandschutzauflagen im Saarland. Hiermit mag er Recht haben, wie schon das Beispiel HTW Hochhaus gezeigt hat, allerdings sitzt seine Partei auch in der Landesregierung, die die extrem hohen Brandschutzauflagen im Saarland gesetzlich durchsetzte. Man kann das kritisieren. Fakt ist: Die Gesetze müssen eingehalten werden und sind bei der Planung zu berücksichtigen. Es liegt also mal wieder ein Planungsfehler vor. Das zuständige Planungsbüro hätte sich mit den besonderen gesetzlichen Vorschriften im Saarland auseinandersetzen müssen. Das Baudezernat der Landeshauptstadt Saarbrücken ist offensichtlich der Aufsichtspflicht nicht ausreichend nachgekommen. Für die Zukunft heißt das, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen, weil ansonsten immer wieder der Steuerzahler dafür gerade stehen muss.

Bernd Krämer

-Stadtverordneter-