Nun hat es also auch die alt eingesessene Stahlguss Saar in St.Ingbert-Rohrbach getroffen. Der Saarländische Rundfunk berichtete diese Woche, dass Saarstahl mitgeteilt hat, das Tochterunternehmen Ende August 2017 zu schließen. Die 78 Mitarbeiter könnten zu Saarstahl oder zur Dillinger Hütte wechseln oder bekommen alternative Lösungen angeboten. Weiter heißt es in dem SR-Bericht von Karin Mayer, dass die Giesserei vom Kraftwerksbau abhängig sei und in dieser Branche fehlten die Aufträge.
Nachdem die hochmoderne Saarschmiede schon seit Jahren im gleichen Dilemma steckt und Millionenverluste eingefahren hat, wird nun bei der –wesentlich kleineren- Stahlguss Saar ein Schlussstrich gezogen. Trotz hochwertiger Produkte ist angesichts der politischen Rahmenbedingungen eine Trendwende hin zu Investitionen im Kraftwerksbau nicht absehbar und der Schritt zur Schließung aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen nachvollziehbar. Auch unser Kraftwerkspark im Saarland steht angesichts einer völlig verfehlten, ideologisch gesteuerten Energiewende vor dem schleichenden Aus. Es sind wohlgemerkt nicht chinesische Billigimporte, die im Kraftwerksbau hochwertige saarländische Produkte verdrängen. Wo nicht investiert wird, wird überhaupt kein Stahl mehr verbaut.
Wo auf der einen Seite unsere Stahlindustrie dahinsiecht und unsere Kraftwerke Weiher und Bexbach der Abschaltung entgegensehen, bestenfalls verbleibt die Perspektive als Notreserve, baut auf der anderen Seite EnBW im Biosphärenreservat Windkraftanlagen und der Anteil der Stromimporte aus Cattenom steigt. Verkehrte Welt.
Lutz Hecker