Die Bundeszentrale für politische Bildung ist einer der Hauptlieferanten für Unterrichtsmaterial an Schulen, wichtiges Nachschlagewerk, eine Autorität im Dienste der Demokratie… so zumindest der Gedanke. Seit ich am Anfang dieser Legislaturperiode in das Kuratorium der BpP gewählt wurde, bekomme ich jede Veröffentlichung direkt ins Büro geliefert. Darunter sind schon einige gute Arbeiten, aber eben auch so Unsinn wie die CD „Heimatlieder aus Deutschland“ mit Titeln wie „Ngaeh Nkuni“ von Njamy Sitson, oder „Adarlardan bir yar gelir bizlere“ als Remix von Murat Tepeli. Über diese CD habe ich bereits berichtet.
Den Vogel abgeschossen hat die BpB jetzt aber auf ihrer Internetseite. Im Eingangstext des Dossiers „Linksextremismus“ erdreisten sich die Autoren doch tatsächlich folgendes zu schreiben:
„Im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – interpretieren sie aber auf ihre Weise um. So will die extreme Linke durch revolutionäre Aktionen den Sturz des Kapitalismus herbeiführen, um dann die sozialistische Gesellschaftsordnung zu errichten.“
Ja, so sind sie die lieben Linksextremisten. Ein wenig eigenwillig in der Interpretation, aber dennoch tapfere Kämpfer für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (auch wenn letzteres ja gar nicht genderkonform ist). Wer also demnächst beim Wahlkampfstand ein wenig Freiheit in die Fresse kriegt, oder als Gastgeber eines AfD-Stammtisches das Gebäude mit Gleichheit beschmiert bekommt, oder auf dem Weg zum Parteitag eine Portion Brüderlichkeit ins Gesicht geschrien bekommt, dann sollte man dankbar sein für soviel Liberalismus.
Die Bundeszentrale für politische Bildung ist nicht irgendein Verein. Sie ist eine Autorität in der politischen Bildung, gerade junger Deutscher, und sie ist bewusst so angelegt worden. Wo solche Sätze durchs Raster fallen, wird nicht gebildet, sondern indoktriniert!
Christian Wirth
Landesvorsitzender der AfD Saarland und MdB