Die Einbruchskriminalität im Saarland ist im Jahr 2014 um 18,6% gestiegen (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik). Das entspricht verblüffend genau dem Prozentsatz an Personal, das 2014 bei der saarländischen Polizei nicht eingestellt wurde, auch wenn im Koalitionsvertrag vollmundig die Rede von 100 zusätzlichen Stellen pro Jahr ist. Angesichts der mangelhaften Polizeipräsenz in der Fläche – insbesondere im grenznahen Raum – sind 100 Stellen bestenfalls Flickschusterei. Von diesen 100 aber auch noch fast 20% nicht zu besetzen ist verantwortungslos. Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Flüchtlingsproblems, dem Bundes- und Landesregierung mit salbungsvollen Worten und ansonsten vollkommener Untätigkeit gegenüberstehen, kann man darüber nur den Kopf schütteln. Für Genderbibliothek, Stadionsanierung für einen viertklassigen Fußballverein und eine Landesstelle für präventives Handeln sind öffentliche Mittel verfügbar, aber für 20 zusätzliche Polizisten reicht es nicht. Dass die Hälfte der erfassten rund 2500 Delikte „nur“ versuchte Einbrüche waren, was man als Erfolg polizeilicher Prävention und Abschreckung verstanden wissen will, kann den Opfern eines solchen „Versuches“ nur ein müdes Lächeln abgewinnen. Frau Kramp-Karrenbauer täte in diesem Zusammenhang gut daran, gelegentlich auf ihren Innenminister Klaus Bouillon zu hören, der im Gegensatz zum Rest seiner großkoalitionären Laientruppe noch über einen Blick für erfolgversprechenden Mitteleinsatz und sinnvolles Sparen zu verfügen scheint.
Peter Malter
für das Presseteam