Die Saar-Industrie musste nach einer Meldung des statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 16,2 % verkraften. Trotz Kurzarbeit wurden wiederum 6,5 % der Arbeitsplätze in der Branche abgebaut.
Christian Wirth erklärt dazu: „Das Corona-Jahr 2020 war auch für die Saar-Industrie eine Katastrophe. Corona allein erklärt jedoch nicht, warum der Umsatzeinbruch im Saarland um die Hälfte höher lag als im Bundesdurchschnitt. Zumal die Saar-Industrie bereits aus einem extrem schwachen Jahr 2019 mit einem Umsatzrückgang von 4 % mitten aus einer Rezession heraus in das vergangene Jahr gestartet ist. Das heißt nichts anderes, als dass die Industrie im Land seit 2018 fast ein Fünftel ihres Umsatzes eingebüßt hat, Corona reicht hier als Erklärung längst nicht aus. Die Deindustrialisierung kann hierzulande auch nicht mehr als schleichend bezeichnet werden, sie ist im vollen Gange.“
Lutz Hecker, stellvertretender Landesvorsitzender ergänzt: „Die Ursachen sind altbekannt. Der ideologisch motivierte Umbau der Automobilindustrie weg von verbrennergetriebenen Fahrzeugen hin zur E-Mobilität als staatlicher Eingriff in die Marktwirtschaft trifft die saarländischen Hersteller und Zulieferer bis ins Mark. Selbst individuelle Mobilität abseits vom Fahrradverkehr wird mittlerweile ernsthaft in Frage gestellt. Die EU plant mit EURO 7 das faktisch endgültige Verbot von Verbrennern und die versammelte politische Elite in Bund und Ländern trägt das mit, wohl wissend, dass damit ganze Wirtschaftszweige den Bach runtergehen. Alle Regierungen in Deutschland, angeführt von Ursula von-der-Leyen und der EU-Kommission betreiben sehenden Auges die Deindustrialisierung ihres Heimatlandes und legen damit die Axt an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Erfolgsmeldungen rund um chinesische Automobilhersteller, zumal sie derzeit nur auf dem Papier existieren, können diesen Prozess nicht stoppen und hinterlassen momentan viel mehr Fragen, als die Landesregierung beantworten kann oder will.
Die zweite Schlüsselbranche unserer Industrie, die Stahlindustrie krankt seit Jahren auch unter politischen Illusionen, flankiert vom nicht vorhandenen Willen der EU-Kommissare, den deutschen Stahlherstellern eine verlässliche Perspektive zu bieten. Das politische Instrument des Zertifikatehandels, bewusst verdrehend als Marktanreiz bezeichnet, dreht den Unternehmen zunehmend die Luft zum Atmen ab. Wer behauptet, man könne in Deutschland mit grünem Strom aus Wind und Sonne eine wettbewerbsfähige Stahlindustrie erhalten, dem fehlen grundlegende Kenntnisse, nicht nur die einer schwäbischen Hausfrau.“
Die Perspektiven für die Saar-Industrie sind also alles andere als rosig. ZF könnte das nächste Opfer einer verfehlten Industriepolitik in der EU werden. Die derzeitigen Pläne für EURO 7 jedenfalls lassen auch keinen Raum mehr für Hybrid-Fahrzeuge.
Die AfD fordert, Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft. Grundlage aller wirtschaftlichen Entwicklung muss Technologieoffenheit und Ideologiefreiheit sein. Planwirtschaftliche Eingriffe auf der Grundlage grassierender grüner Ideologie führen letztlich zum Niedergang des Industriestandortes Saarland und Deutschland.