Durch die lebendige Grenze im Saarland und meine eigene berufliche Tätigkeit dort, war ich unseren französischen Nachbarn immer sehr verbunden. Heute schaue ich mit neidischen Augen hinüber. Ein in Deutschland derzeit noch völlig unmöglicher Gesetzesentwurf hat eine deutliche Mehrheit im Parlament gefunden. Ja, es ist ein Gesetzesentwurf, der in Deutschland wahrscheinlich bald unter irgendwelche Gesetze gegen „Hass und Hetze“ fallen würde. Es geht um eine Selbstverständlichkeit: Den Schutz der eigenen Nation und Kultur vor islamistischer Unterwanderung. Nicht erst seit Samuel Paty kämpft Frankreich mit Terror, Einschüchterung und Parallelgesellschaften, aber anders als in Deutschland scheint nun eine rote Linie erreicht zu sein.
 
Von nun an wird in Frankreich von Beamten religiöse Neutralität gefordert und Privatunterricht, ein Kernwerkzeug der Parallelgesellschaften, wird erschwert. Schon Drohungen, die in Frankreich auch über die Banlieues hinaus ein Klima der Angst geschaffen haben, stehen nun unter schwereren Strafen. Polygamie und Zwangsheirat werden genauer verfolgt, etwas was auch ich im Bundestag schon beantragt hatte. Nur hier in Berlin lehnten die Altparteien es natürlich ab. Ganz entscheidend, und auch hier hat die AfD in Deutschland schon zahlreiche Anträge eingebracht, ist die verstärkte Aufsicht über radikalislamische Vereine wie Ditib.
 
Warum geht sowas in Frankreich, aber noch nicht bei uns? Einerseits hat Frankreich natürlich eine stärkere laizistische Tradition, aber es gibt vor allem zwei Gründe: Frankreich hat dank seiner Kolonialgeschichte, seinem „Vorsprung“ bei der Zahl muslimischer Einwanderer und seiner desaströsen Vernachlässigung der Parallelgesellschaften wegen falscher Toleranz nun schon ein viel schwereres Problem mit Islamisten als viele andere Länder der EU, auch Deutschlands. Von Charlie Hebdo, über das Bataclan, bis Samuel Paty ist der Einfluss des radikalen Islam in Frankreich schon viel stärker zu spüren als noch bei uns. Aber es gibt auch einen zweiten Grund: Das ist das Rassemblement National. Marine Le Pens Partei schafft es in Frankreich durch ihre politische Präsenz in der Öffentlichkeit und in den Parlamenten auch als Opposition die Regierung Macron vor sich herzutreiben, weil sie mit ihren Wahlergebnissen eine echte Gefahr darstellt.
 
Ergreifen wir auch in Deutschland diese Chance, bevor es zu spät ist. Eine jede Stimme für die AfD, vom Kreistag bis ins EU-Parlament, ist ein Denkzettel für die, die noch an der Regierung sind, vielleicht doch etwas für den Schutz ihres Landes zu tun, bevor einer von uns auf ihrem Stuhl sitzt.