Pingusson-Abriss muss verhindert werden !

Respektlos bezeichnet der saarländische Bauminister das herausragende Baudenkmal des Pingusson-Baus, geschaffen von dem weltberühmten Architekten Georges-Henri Pingusson – ein Schüler Corbusiers – profan als „Pinguin-Bau“ und bereitet die saarländische Öffentlichkeit zum wiederholten Mal auf den Abriss vor. (SZ 8./9. 2. 20) Bei den Zahlen der Machbarkeitsstudie wird mit hundertprozentiger Sicherheit herauskommen, dass sich eine Sanierung nicht lohnt. Die Landesregierung hat sich angewöhnt, Entscheidungen immer nur noch nach dem Gesichtspunkt der Rentabilität zu treffen. Deshalb unterlässt sie auch Aktivitäten zur Realisierung der Bahnstrecke Saarbrücken – Thionville – Luxemburg, weil eine Studie vorliegen soll, dass die Strecke Dillingen – Boußonville unwirtschaftlich sei. Dass das Saarland eine Strecke nach Luxemburg für die Zukunftsfähigkeit des Landes dringend benötigt, wird ignoriert. Beispiele des Unterlassens liegen reihenweise vor. Hätten die Amerikaner vor 50 Jahren vor der Mondlandung eine Rentabilitätsberechnung in Auftrag gegeben, wäre die Menschheit nie zum Mond geflogen.

Diese Landesregierung hat keine Phantasie und verfügt über keine Zukunftspläne für das Saarland. Es wird nur auf Sicht gefahren. Landesentwicklungspläne werden nicht fortgeführt, Bundes und EU-Beihilfen nicht vollständig abgerufen.

Deshalb droht dem Pingusson das „Aus“ – ein nicht wiedergutzumachender Schaden –.

Außerhalb des Saarlandes wird sich die Fachwelt die Augen reiben.

Es droht ein Fall schlimmster Provinzialität.

Auf Initiative der AfD-Fraktion im Stadtrat hat sich der Saarbrücker Stadtrat einstimmig für den Erhalt des Gebäudes ausgesprochen.

Diese Entscheidung darf nicht ignoriert werden.

Sollte die Landesregierung ihr Ziel des Abrisses weiterverfolgen, muss die Landeshauptstadt ernsthaft den Kauf des Gebäudes für einen Euro in Erwägung ziehen, damit die Entscheidungsgewalt über die Zukunft des Gebäudes auf die Stadt übergeht.